Unterricht

In unserer Schule unterrichten wir Schülerinnen und Schüler in je einer Klasse in den Jahrgangsstufen 1-6. Wir wenden das Klassenlehrerprinzip an. In den Klassen 1 und 2 unterstützt jeweils eine Erzieherin unterrichtsbegleitend den Lernprozess der Schüler.

Der Unterricht beginnt täglich um 07.30 Uhr und wird in der Regel in 45/90- Minuten- Unterrichtsblöcken durchgeführt.

Als staatlich anerkannte Ersatzschule arbeiten wir nach den Rahmenplänen des Landes M/V.

Neben dem klassenbezogenen Unterricht (Deutsch, Mathe, Englisch, Naturwissenschaften, Weltkunde, AWT) lernen die Schüler in jahrgangsgemischten Gruppen (Musik, Kunst, Werken, Sport, Religion, Werkstatt).

Der Unterricht an unserer Schule lebt von vielfältigen Lern- und Sozialformen wie z.B.: Partner- und Gruppenarbeit, Einzelförderung, Erarbeitungsphasen (frontal), Lernen an anderen Orten (Exkursionen, Wandertage, Klassenfahrten), Projekte, Andachts- und Gemeinschaftsstunden, Gesprächs- und Morgenkreise.

Über den Lernstand der Schüler erhalten die Eltern regelmäßige Einschätzungen (Pensenbuchgespräche vor den Winter- und Sommerferien und zusätzlich Schülerbegleitbögen im Herbst und im Frühjahr).

In allen Jahrgangsstufen wird der Lernstand der Schüler mithilfe des Pensenbuches beurteilt. So werden die Kompetenzen des Schülers bezüglich der Lerninhalte für jedes Fach eingeschätzt. Neben den Fächern wird auch das Arbeits- und Sozialverhalten bewertet. Darüber hinaus wird für jeden Schüler ein Lernentwicklungsbericht zum Schuljahresende geschrieben.

Eine Notenbewertung gibt es ab der 3. Klasse in den Fächern Deutsch, Mathe, Englisch und Sachkunde sowie ab der 5. Klasse auch in den Fächern Weltkunde, Naturwissenschaften und Informatik.

Anfangsunterricht „Lesen durch Schreiben“

eine Methode von Dr. Jürgen Reichen

Hier ein paar Informationen, Tipps und Bitten an Eltern und Interessierte, für die Begleitung der Erstklässler auf dem Weg in die Welt des Lesens und Schreibens.

Bitte vergleichen Sie den Unterricht Ihres Kindes nicht mit der eigenen Schulzeit.

Lesen durch Schreiben“ ist eine ganz andere Art an das Lesen herangeführt zu werden.

Methodenansatz

Heute werden höhere Anforderungen an das Lesenkönnen gestellt als früher. Einen Text laut vorzulesen genügt nicht mehr. Lesen heißt, den Text zu verstehen. Weil verstehen denken ist, könnte man sagen: Lesen heißt denken!

Dadurch orientiert sich „Lesen durch Schreiben“ am erweiterten Lesebegriff, der neben dem Schreiben (und Lesen) regelmäßig auch „Denken“ verlangt. (Zum Einsatz kommen scheinbar lesefremde Aufgaben, z.B. Fehlerbilder, Zählen, Merkmalstabellen, Diagramme, Logicals…)

Lesekompetenz heißt informationstüchtig zu sein (Infos finden, ordnen, verwerten…)

„Lesen durch Schreiben“ orientiert sich an der Auffassung, Leseunterricht sei umso wirkungsvoller, je unspezifischer er sei, d.h. je weniger er sich nur auf Leseaufgaben konzentriert und je mehr er Dinge aufgreift, die scheinbar nichts mit Lesen zu tun haben.

„Lesen durch Schreiben“ vermittelt keine Lesetechnik, sondern setzt auf andere Schwerpunkte:

  • Anregung zum Schreiben
  • Wortschatzerweiterung und Begriffsbildung
  • Wahrnehmungs- und Konzentrationsübungen
  • Denkerziehung
  • „Brücken zur Mathematik“ sowie
  • Hinführung zu einer Arbeitshaltung, die genau der Aufgabenstellung entspricht

„Lesen durch Schreiben“ versucht, eine hohe Lernmotivation zu begründen.

Ziel des Leseunterrichts ist nicht, dass der Schüler das Lesen kann, sondern der Schüler, der lesen tut.

Beim „Lesen durch Schreiben“ sind 2 Prinzipien wichtig:

  1. Prinzip: Lesen durch Schreiben
    Das bedeutet: Durch Schreiben lesen lernen. Der Schüler lernt also im Unterricht zuerst nicht lesen, sondern schreiben, d.h. er lernt, wie die gesprochene Sprache aufgeschrieben wird. Das Lesenkönnen entwickelt sich dann als automatisches Begleitprodukt des Schreibens. Die Methode zeigt dem Schüler, wie ein Wort in eine L-AU-T-K-E-T-T-E zerlegt und danach Laut für Laut aufgeschrieben werden kann. Als Arbeitsmittel bekommt jeder Schüler eine Buchstabentabelle, mit der er von Anfang an alles Schreiben kann, was er will, sodass der Wortschatz keinen Einschränkungen unterliegt. Wichtig ist, dass der Schüler die Laut- Zeichen- Zuordnung versteht. Es gibt keine Lesefibel.
  2. Prinzip: Selbständiges Lernen
    Der Lernprozess bei „Lesen durch Schreiben“ verläuft individuell. „Lesen durch Schreiben“ folgt der pädagogischen Grundüberzeugung, dass der Schüler aus sich heraus lernfähig und lernbereit sind. Die Schüler erhalten viel Spielraum für Selbstaktivität (z.B. im Werkstattunterricht, aber auch in anderen Freiarbeitsphasen).

Empfehlungen zum Üben

lautieren, nicht buchstabieren

b ist nicht bee sondern „b“
sch ist nicht ess-ce-ha sondern „sch“
f ist nicht ef sondern „f“ usw.

das Kind nicht zum Lesen drängen

Verlangen Sie von Ihrem Kind am Anfang auf keinen Fall irgendwelche Leseleistungen. Es lernt in der Schule erst einmal schreiben, nicht lesen. Wenn Sie Ihr Kind unterstützen wollen, dann regen Sie es zum Schreiben an. Drängen Sie ihr Kind nicht zu Leseversuchen (das stört und verlängert den Lernprozess nur). Warten Sie, bis Ihr Kind von sich aus liest- das Lesen kommt bestimmt.

kein lautes Vorlesen

Verwechseln Sie nicht das Lesen als Textverstehen mit lautem Vorlesen. Ob ein Kind lesen kann und auch das Gelesene verstanden hat, sieht man z.B. bei der Arbeit im Lies-mal-Heft oder wenn das Kind plötzlich in seiner Umwelt Wörter liest.

angemessen Korrigieren

Die korrekte Rechtschreibung wird im 1. Schuljahr noch nicht verlangt. Zunächst müssen die Wörter lediglich lautgetreu sein, d.h.

es dürfen keine Laute fehlen,
keine Laute zuviel sein,
keine Laute in falscher Reihenfolge auftreten,
Besonders wichtig ist dabei, fehlende Selbstlaute- die man ja deutlich hören kann- konsequent zu verlangen.
nicht abschreiben

Das Kind soll keine Wörter oder Sätze abschreiben. Das Abschreiben täuscht das Schreiben nur vor. Wenn es mechanisch geschieht, ohne Einsicht in die Beziehung zwischen Lauten und Zeichen, kann es die Lernentwicklung stören.